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Segnen - noch zeitgemäß?

Segnen – noch zeitgemäß?

„Meinen Segen hast Du“ oder „du bist gesegnet“ und auch „das wurde abgesegnet“ hören wir immer wieder oder sagen es selbst, wenn wir zustimmen, jemanden bezüglich seiner Talente bewundern oder mitteilen, dass wir die Genehmigung zu etwas erhalten haben.

"Gott sei mit dir" – diese Grußformel, die man einander mit auf den Weg gibt, enthält Segen in hochkonzentrierter Form.


Gesegnet werden wir Menschen am Ende des Gottesdienstes, Kinder bei der Taufe, Paare bei der Trauung, bei der Beerdigung am Ende unseres Lebens. Gesegnet werden neuerrichtete Gebäude, Fahrzeuge, Straßen uvm.


Im Segen wird sichtbar und erfahrbar, dass Gott gegenwärtig ist und uns im Leben stets begleitet.


Segen im Sakralen und Profanen nachgefragt

Obwohl es scheint, dass aktuell Menschen mit Glauben und Religion nicht mehr viel am Hut haben, ist es wieder vielen wichtig geworden, ihr Leben und all das was damit verbunden ist, unter den Segen Gottes und damit in seine Gegenwart zu stellen. Im Sakralen hat der Segen ebenso wieder seinen festen Platz wie in der profanen Welt.


Im Alten Testament kommt Segen in den verschiedensten Lebenssituationen vor. Vom Segen wird vom Beginn der Schöpfung an geredet. Der erste Schöpfungsbericht erzählt, dass Gott Mann und Frau zu seinem Bilde schuf und sie segnete (Gen 1,28). Das ist der erste die gesamte Menschheit umfassende Segen. Er ist wie ein positives Vorzeichen, das es dem Menschen ermöglicht, seinem Auftrag gerecht zu werden. Doch Segen ist kein magischer Glücksbringer, mit dem alles wieder in Ordnung kommt. Der Mensch mit seinem freien Willen entscheidet. Dafür steht die biblische Erzählung vom Sündenfall und die Sintflutgeschichte. Ein Segen, so wird darin erzählt, markiert die Geburtsstunde des Volkes Israel. "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein", sagt Gott zu Abraham, und damit beginnt die großartige Geschichte zwischen Gott und seinem Volk Israel. Auch die wechselhafte Geschichte dieses Volkes und die furchtbaren Verfolgungen, die es erlitten hat, hat es nicht irre gemacht an der Überzeugung, die von Gott Gesegneten zu sein.


Was es bedeutet, gesegnet zu sein

Durch die Segnung sagt Gott seine heilende, stärkende und mutmachende Begleitung durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu. So Gesegnete können ein Segen für andere sein. Segen hat viele Inhalte, ist Lebensglück, das Gelingen in allem Tun (Ps 1,3). Ein erfülltes Leben, Erfolg, Glück, Zufriedenheit, Ruhe und Sicherheit ist Segen. Segen zielt auf ein Leben in Schalom, was soviel wie "Frieden, Heil, Wohl, Ganzsein" heißt. Gemeint ist dabei ein Leben im inneren Frieden mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.


Der große Zulauf bei Segnungsgottesdiensten zeigt, dass das Bedürfnis nach Segen groß ist. Es braucht Orte, an denen man sich im Wissen um das Gefährdetsein und die Verletzlichkeit des Lebens in die Aura des Heiligen stellen und Vergewisserung erfahren kann. Beim Segen geht es um den ganzen Menschen, sein Heilsein an Leib und Seele.


Mitmachen!

Wie kann man nun mitmachen? Eigentlich ganz einfach - indem man grundsätzlich für seine Mitmenschen offen ist und sein Herz nicht vor Gutem verschließt.

Segen empfangen:

  • Zünden Sie in einer Kirche, einer Kapelle oder zu Hause eine Kerze an und bitten Sie um Gottes Segen

  • Schenken Sie sich Zeit und Segen bei einer Segenveranstaltung oder einem Gottesdienstbesuch

  • Bitten Sie darum gesegnet zu werden: von einem Menschen, der Ihnen wichtig ist oder von einer Seelsorgerin/einem Seelsorger

Segen weiterschenken:

  • Zünde für jemanden eine Kerze an und bete für ihn/sie

  • Tue einer/m Nächsten etwas Gutes – ein Besuch, eine Hilfestellung im Alltag, ein gutes Wort, ein Anruf

  • Segne einen Menschen, der/die Ihnen wichtig ist


Schalom


Segensgebet:


Mögen deine Füße erfüllt sein mit Tanz und deine Arme mit Kraft.

Möge dein Herz erfüllt sein mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen.

Mögen deine Ohren erfüllt sein mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen.

Möge dein Mund erfüllt sein mit Jubel und dein Herz mit Freude.


Erfahre immer neu die Gewissheit, geborgen zu sein.

Das Göttliche schenke dir Zuversicht und Hoffnung in Unsicherheiten.

Es gebe dir Kraft und Freude am Sein und Liebe,

die dich herausfordert und aufrichtete, dich glücklich macht.


Sei gesegnet in allem.





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