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Advent - Es begab sich...


Der Hang zur leichten Muse befällt viele Menschen vor Weihnachten. Romantisch-zauberhafte Stimmungsbilder, der holde Knabe mit lockigem Haar, all das verfälscht die Botschaft Gottes, ist eine Flucht vor den geschichtlichen Tatsachen.

Das Leben Jesu beginnt nicht als eine liebliche Romanze, sondern in der harten Wirklichkeit des Alltags, in einem besetzten Land, unter Menschen, die wegen eines Steuergesetzes unterwegs sind, unter einem Statthalter, der wegen seiner Grausamkeit gehasst und gefürchtet war. Kurzum in einer Welt voller Machtgier, Menschenverachtung, Friedlosigkeit und Leid, nicht anders als wir es heute kennen.

Weil Gottes Handeln uns Menschen meint und hinzielt auf unsere Rettung aus allem Leid, darum verknüpft er sein Heilshandeln mit der leidgetränkten Menschheitsgeschichte. Gott wird Mensch, um an unserem Menschenleben teilzuhaben.

In der christlichen Zeitrechnung nimmt das Geschehen in Bethlehem die Mitte ein. Steht auch in unserer Welt- und Lebensgeschichte derjenige im Mittelpunkt, der in der Krippe lag, der am Kreuz gestorben und am dritten Tage auferstanden ist, und der wiederkommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten?

Das ist die Frage an uns, immer wieder, nicht nur im Advent.

Es begab sich ... ist nicht: Es war einmal…

Wer vor der Wirklichkeit in eine Traumwelt flieht, der flieht letztlich immer wieder vor Gott und seiner Wirklichkeit. Doch Gott flieht nicht vor uns und unserer Wirklichkeit, er sieht, was nicht richtig ist in der Welt und unserem Leben, was uns bedrückt, was uns ängstigt und kleinmütig macht. Gott strebt nicht von uns Menschen weg, sondern er kommt zu uns. Er wurde Mensch, damals als Augustus römischer Kaiser und Cyrenius Militärgouverneur in Syrien waren.

Wohl ist Gottes Kommen in unser Fleisch und Blut ein einmaliges geschichtliches Ereignis, dennoch wird es immer von neuem Gegenwart in der Annahme seiner Botschaft von dem Heiland Jesus Christus.

Es begab sich...es begab sich für uns,

es begibt sich immer wieder für uns, für die Menschen, die ihm die Herzenstür öffnen, dass er kommt und Wohnung nimmt bei uns. Dies kann froh und fröhlich stimmen, so froh und fröhlich, dass für uns das Kind in der Krippe süß und beglückend ist. So herum darf es dann auch der holde Knabe mit lockigem Haar sein, wenn wir nicht vergessen,

welche Begebenheit dahinter steht und was dieses Kind so süß macht,

nämlich Gottes Liebe zu uns Menschen.

Barbara Wedam

Polizeiseelsorgerin Vorarlberg


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