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Streitfrage: Wer ist der Größte?

Wer ist der Größte?


„Auch unter Christen/innen kann es schon einmal Streit geben!“ Streit ist auch normal. Denn wir Menschen sind nun einmal verschieden. Wir haben unterschiedliche Lebenserfahrungen. Dabei ist es wünschenswert, dass Menschen aufeinander hören, einander zu verstehen suchen. Am fairsten kann ein Streit geführt werden, wenn ich im Gegenüber den Mitmenschen sehe, ihn respektiere, der wie ich nach Wahrheit sucht. Ich gehe davon aus, dass es auch ihnen wichtig ist, dass die Kirche und der Glaube einen guten Weg in die Zukunft finden. Der Jakobusbrief lässt grüßen. „Die Weisheit ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten.“ Die gegenseitige Achtung vor dem anderen muss wichtig sein.

 

Doch leider, ja leider, wird eben nicht immer fair gestritten. Auch unter uns Christ*innen, die wir Jesus nachfolgen, gibt es Eifersüchteleien. Auch unter uns gibt es den Ehrgeiz, dass wir den besseren Weg kennen. Wir dürfen uns da nichts vormachen. Es geht auch bei uns um diese Fragen: „Wer ist der bessere? Wer kann am meisten? Wer kommt bei den Menschen besser an?


Schon die Apostel hatten nichts anderes zu tun als darüber zu diskutieren, wer von ihnen der Größte sei. Das zeigt, dass sie Jesus noch lange nicht verstanden hatten. Eifersüchteleien und Streit zeigen, dass auch wir weit entfernt sind von dem, was Jesus will, und ihn oft genug nicht verstanden haben. Solange wir nach Macht, nach Einfluss gieren, solange wir besser sein wollen, entstehen Streitigkeiten, die uns nicht weiterbringen, sondern mehr zerstören als aufbauen. Ich vermute, die meisten haben erlebt, dass manche Streitigkeiten unnötig sind. Beim Streiten ist immer entscheidend, wie ich streite.


Es ist viel Bereitschaft nötig, aufeinander zuzugehen, aufeinander zu hören. Doch eines will Jesus auch nicht. Jesus will keinen faulen Frieden, keine falsche Harmonie, in dem wir Fragen unter den Teppich kehren. Lösungen verschiedener Fragen müssen im gemeinsamen Suchen und Ringen erfolgen. Es darf Streit geben. Fragen wir uns aber immer wieder: Geht es mir nur um Rechthaberei und das eigene Ich? Und: Wofür lohnt es sich zu streiten?


Fürbitten:

Gott, du bist unser Helfer und Freund, höre unsere Bitten. 

  • Wir stehen in einer Zeit, die uns bedrohlich begegnet und die Aussicht versperrt: Sei uns Licht, Ziel unseres Denkens und Handelns nach deinem Wort. Gott, du unser Vater A: Wir bitten dich erhöre uns. 

  • Uns bedrohen Kleinmut und Ängste, Zweifel und Widersprüche, lass uns neu erfahren, dass du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist. Gott, du unser Vater A: Wir bitten dich erhöre uns. 

  • Krieg und Unfrieden beherrschen die Völker, Streit und gegenseitiger Ärger sprengen oft unser Zusammenleben im Alltag, lass uns dich in unsere Mitte nehmen, damit du die Saat der Gerechtigkeit und des Friedens ausstreust.  Gott, du unser Vater A: Wir bitten dich erhöre uns. 

  • Wir sträuben uns oft, dein Wort zu hören, deine Gebote zu beachten, und deine Gegenwart zu würdigen. Lass uns deine Gnadengaben in Wort und Sakrament in dankbarer Bereitschaft annehmen. Gott, du unser Vater A: Wir bitten dich erhöre uns. 

  • Wir bitten dich auch für alle, die schon dort sind, wohin wir noch unterwegs sind, lass sie teilnehmen an deinem ewigen Frieden. Gott, du unser Vater A: Wir bitten dich erhöre uns. 

Wir bitten im Vertrauen auf die Fürsprache unserer Namenspatrone, die du uns mit Christus Deinem Sohn unserem Bruder und Herrn an die Seite gegeben hast. Wir danken Dir, denn du bist unser Vater                       


Amen.




OSR Herbert HUBER

25. Sonntag im Jahreskreis

Predigt und Fürbitten

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