Das Schöne an Weihnachten ist,
dass es ein wunderbares Geschehen ist. Es ist nichts von Menschen Gemachtes und Geplantes, es ist ein wunderbares Geschenk Gottes. Gott wird Mensch in einem kleinen Kind. Das Schöne an dieser Weihnachtsgeschichte ist, dass es keine Heldengeschichte ist.
Da ist Maria, ein junges Mädchen, das eingebunden wird in diese Geschichte. Durch sie will Gott Mensch werden. Es kommt ein Bote Gottes, der Engel Gabriel, der zu Maria spricht, und sie sagt „JA“ zum göttlichen Plan.
Das Schöne an Weihnachten ist, dass Gott nicht mit Donner und Blitz erscheint, sondern sich ganz menschlich zeigt, sich in ein menschliches Leben hineinbegibt. Und dass Gott uns nicht führt und mit uns spielt wie Marionetten; er wirkt innerhalb unserer Menschlichkeit, er lässt uns groß sein, er baut auf unser Ja.
Und dann ist da Josef. Seine Verlobte soll ein Kind bekommen, das von Gott kommt. Sehr seltsam! Im Traum hört Josef die Stimme Gottes, die ihm sagt: „Hab keine Angst! Hab keine Angst, wenn die Leute sich wundern und reden werden, was da geschieht. Trau diesem Traum und geh deinen Weg.“
Weihnachten macht uns Mut, unseren Träumen zu trauen und sie zu leben. Das ist das Schöne an Weihnachten. Weihnachten ist auch darin ein besonderes Fest. Gott setzt auf den Menschen. Mit der Menschwerdung Jesu gilt für alle Menschen die Botschaft: Es ist gut, dass du da bist! Du, als Mensch.
Die Menschen damals waren nicht anders als heute. Auch zu dieser Zeit gab es egoistische, gewaltbereite und fanatische Menschen. Gott setzt dennoch auf die Menschen. Weihnachten macht deutlich, Gott will mit den Menschen, mit dir und mir, mit jedem Menschen etwas zu tun haben. Er hält jeden aus. Das Auftreten Jesu ist getragen von der Botschaft: Es ist gut, dass du da bist.
Da gibt es immer noch Menschen, die arm sind. Und manche sind äußerlich reich, aber innerlich arm. Der Schrei der Unterdrückten, der Opfer von Gewalt und Terror dringt zum Himmel. Weihnachten heißt: Dieser Schrei verhallt nicht im Leeren. Vom Himmel her kommt ein Erlöser, einer, der sich mit uns Menschen solidarisiert, um unsere Wunden zu heilen und uns zu verbinden. Das Schöne an Weihnachten ist: Wir kennen diesen Erlöser. Es ist Jesus von Nazareth.
Ich wünsche uns allen, dass wir uns so von der Botschaft der Menschwerdung berühren lassen, dass die Menschen spüren: Gott kommt auch heute noch zur Welt und in unser Leben!
Ein Lehrer fragte einmal seine Schüler: "Wo ist Gott?" Schließlich gab der Lehrer selbst die Antwort: "Gott ist dort, wo man ihn hereinlässt!".
Gedanken von Pfarrer Mag. Rosh Joseph KALLUVEETTIL
Pfarre Kirchdorf, Lustenau, Vlbg
コメント